Seit der Premiere am 02.09.2022 läuft das neue Theaterwerk NACHRUF AUF MICH SELBST im SprechWerk Hamburg.  Das Werk, für das ich Musik komponieren und produzieren durfte, beruht auf Motiven nach Harald Welzer und Jule Verne und wurde von Aron H. Matthiasson inszeniert.

Regie und Konzept: Aron H. Matthiasson
Musik: Johannes Repka und Cenk Erdogan
Mit: Yasemin Cec, Christoph Plöhn, Holger Umbreit, Stella Wiemann, Yasin Özen
Kostüme und Bühne: Alina Gitt
Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlags

Jean und Philli sind gescheitert und sitzen irgendwo in der Wüste von Ost-Anatolien fest. Eine Weltreise mit dem PKW hätte es werden sollen, ein romantisches Abenteuer, bevor Jeans Herzprobleme sie dazu zwingen auf Abenteuer zu verzichten. Sie hatten vor Richtung Osten durch Bulgarien, die Türkei und dann weiter über Russland und Kasachstan zu reisen. Dem Ideal der Selbstverwirklichung folgend, haben sie nicht auf die Einwände ihrer Freunde Ada und Francis gehört, die ihnen die Reise ausreden wollten. 80 reine Fahrtage sollten es sein, die Tage vor Ort nicht mitgerechnet, so lautete die Wette, wie bei Jules Verne. Per Vlog posten sie ihre Reise auf Instagram und in den sozialen Medien. Bis die Wirklichkeit die hippen Großstädter aufhält und der Platz in der Wüste noch der sicherste Ort für sie zu sein scheint.

Der Titel unseres Stücks ist ausgeliehen von dem aktuellen Buch von Harald Welzer, den sein Verlag als „einer der streitbarsten Intellektuellen in Deutschland“ beschreibt. Harald Welzer plädiert für eine Kultur des Aufhörens. Unser eigentliches Problem ortet Welzer in unserer Weigerung einzusehen, dass wir radikal scheitern könnten – und dass es mit uns und dem menschlichen Leben überhaupt irgendwann vorbei sein wird.

Forscherinnen und Forscher warnen seit Jahren vor Katastrophen-Szenarien. Aktuell warnen sie bereits vor weiteren Pandemien, in immer kleineren Zeitabständen, weil das Eingreifen des Menschen in bisher unberührte Reservate der Natur immer heftiger und unkontrollierter wird. Gleichzeitig spricht ein sehr elitärer Kreis unserer Gesellschaft davon, «die wirklichen Potenziale der Weltmeere nutzen zu wollen» und sogar den Mars zu bevölkern. Bei all dem Forschungsgeist gibt es ein Problem: Die Begrenztheit der Erde wird verbissen ignoriert.

Auf Basis dieses Gedankens hat Aron H. Matthiasson ein Konzept entworfen, dass die Ideen des Jules Verne, der im 19. Jahrhundert von Superlativen wie „In 80 Tagen um die Welt“, „20.000 Meilen unter dem Meer“ und „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ träumte, mit der von Welzer herausgearbeiteten „Kultur des Aufhörens“ zusammenprallen lässt.

Mit dem Regisseur Aron H. Matthiasson hat das Sprechwerk bereits sehr erfolgreich in der Spielzeit 2021/22 PROFESSOR MAMLOCK umgesetzt.

Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush - Berlinale Wettbewerb

Der neue Kinofilm RABIYE KURNAZ VS. GEORGE W. BUSH von Andreas Dresen feiert im Wettbewerb der diesjährigen BERLINALE seine Weltpremiere. Es war erneut eine Ehre für mich wieder mit Andreas Dresen und Jörg Hauschild zu arbeiten und Musik für den Film komponieren zu dürfen. Besonders inspirierend war die Zusammenarbeit und die Aufnahmen mit Cenk Erdogan, mit welchem ich schon immer mal arbeiten wollte. Jetzt hat es geklappt! Ich freue mich auf die Premiere. Der Film könnte nicht aktueller sein und ist unbedingt sehenswert.

Synopsis:

In ihrer Verzweiflung, ihrem in Guantanamo einsitzenden Sohn zu helfen, wendet sich die Bremer Hausfrau und Mutter Rabiye Kurnaz an die Polizei, benachrichtigt die Behörden und verzweifelt fast an deren Unfähigkeit.

Synopsis (English):

The battle for the release of her son Murat from Guantanamo catapults Turkish housewife Rabiye Kurnaz from her terraced house in Bremen straight into world politics and all the way to the Supreme Court in Washington. At her side is human rights lawyer Bernhard Docke – the reserved, level-headed lawyer and the temperamental Turkish mother with a wicked sense of humour – now fighting side-by-side to get Murat out.

Regie: Andreas Dresen
Produktion: Pandora; Claudia Steffen
Komponist Filmmusik: Johannes Repka
additional music: Jörg Hauschild
Solisten: Cenk Erdogan u. Johannes Repka

—Wettbewerb  – Berlin International Film Festival 2022

Mehr Info zum Score demnächst hier:
http://repkamusic.de

Rabiye auf IMDb:
http://www.imdb.com

Copyright der Fotos:  Andreas Höfer; Pandora Film


Die Deutsche Filmakademie hat in der Reihe Masterclasses unter www.vierundzwanzig.de ein feines Interview mit mir zum Timm Thaler Score veröffentlicht. Das besondere dabei ist, dass es dabei auch Notenbeispiele, Analysen und Bildausschnitte gibt. Das Interview führt Prof. Karim Sebastian Elisas. Das Anschauen ist kostenlos. Hier geht es zum Film.

Seit November ist die nagelneue DVD von Timm Thaler veröffentlicht. Das besondere dabei ist, dass es eine "Musik-Only" Audiospur gibt. So könnt Ihr im Detail den Score zum Bild anhören.
Hier gibt es die Timm Thaler DVD zu kaufen: DVD bei Amazon kaufen!

Weitere Informationen zum Film gibt es auf der Timm Thaler Filmseite oder auf der Albumseite des Soundtracks.